Der Musikverein Zell-Weierbach blickt im Jahre 2015 auf 90 Jahre musikalischer Aktivitäten zurück. Bereits Jahrzehnte vor dem Gründungsjahr 1925 wurde in Zell-Weierbach Musik gemacht und in Kleingruppen musiziert. Sie geleiteten Brautpaare zur Kirche, spielten bei Hochzeiten zum Tanz auf, begeisterten die Dorfbewohner an der Fasnacht (Fasnet) und beim Erntedankfest oder erfreuten die Kirchgänger am Patrozinium und umrahmten die Fronleichnamsprozession. Neben diesen besonderen Anlässen wurden auch zu Heckenfesten eingeladen und zum Tanz in der Dorfgaststätte spielten die Musiker auf, denn sie brauchten Geld für Noten und Instrumente. Nach dem 1. Weltkrieg gründete der Flügelhornist Raimund Lienert wieder so eine Kapelle und stellte sich als Dirigent zur Verfügung. Da es in der Kapelle an einer festen Ordnung und Bindung fehlte und die finanzielle Seite immer wieder Probleme bereitete, entschlossen sich Musiker, einen Musikverein zu gründen.
Am 15. März 1925 trafen sich in der Gaststätte „Ehrhardt“ Musiker und Musik liebende Männer unter dem Vorsitz von Adolf Schaub (Schmiedemeister) und gründeten den Musikverein „Harmonie“ Zell-Weierbach. Raimund Lienert wurde der Dirigentenstab übertragen. Der Gründungsvorstand setzte sich aus fünf Männern zusammen, denen sechs passive Mitglieder und zwei Musiker als Beisitzer zugeordnet waren. Nach nur 9-monatiger Probearbeit trat am 3. Januar 1926 die Musikkapelle bei der Weihnachtsfeier zum ersten Mal auf. Wegen Missstimmungen im Verein und mit anderen Vereinigungen trat Raimund Lienert 1928 als Dirigent zurück. Arthur Weigel aus Offenburg, der die Musikkapelle 39 Jahre lang bis 1967 leitete, wurde daraufhin zum Dirigenten bestellt. An zahlreichen Wertungsspielen
nahm die Musikkapelle Zell-Weierbach in dieser Zeit teil.