Das neuartige Coronavirus wird von Mensch zu Mensch übertragen und kann eine Atemwegserkrankung auslösen, die als “COVID-19” bezeichnet wird. Nicht alle Erkrankungen verlaufen schwer. Bei den in Deutschland bekannt gewordenen Fällen standen bisher meist Erkältungssymptome im Vordergrund. Krankheitszeichen sind Husten, Schnupfen, Halskratzen und Fieber. Einige Betroffene leiden auch an Durchfall. Bei einem kleineren Teil der Patienten scheint das Virus mit einem schwereren Verlauf einherzugehen und zu Atemproblemen und Lungenentzündung zu führen. Todesfälle traten allerdings bisher vor allem bei Patienten auf, die älter waren und/oder bereits zuvor an chronischen Grunderkrankungen litten.
Man nimmt an, dass der Vorläufer des neuartigen Coronavirus von Wildtieren stammt. Derzeit wird davon ausgegangen, dass sich die ersten Patienten Anfang Dezember auf einem Markt in Wuhan (China) angesteckt haben, der am 1.1.2020 geschlossen wurde.
Richtiges Verhalten in Verdachtsfällen
Das beim Landratsamt Ortenaukreis angesiedelte Gesundheitsamt hat bereits am Mittwoch vor Panik gewarnt und mitgeteilt, auf eine Verbreitung des Coronavirus vorbereitet zu sein. Ansteckungsgefährdet seien vor allem Menschen, die zuletzt ein Risikogebiet bereist haben. Personen mit Symptomen sollten telefonisch Kontakt mit ihrem Hausarzt aufnehmen und über die vergangene Reise und die aufgetretenen Symptome berichten. Das Gesundheitsamt steht mit den niedergelassenen Kollegen in Kontakt und hat ein Schema entwickelt, nach dem das persönliche Risiko eingeschätzt werden kann. Sollte eine Infektion wahrscheinlich sein, wird die betroffene Person von Hausarzt oder dem Gesundheitsamt an das Ortenau-Klinikum verwiesen. Dort findet in einer speziellen Ambulanz eine Testung statt. Wenn jemand positiv auf den Corona-Virus getestet wurde, wird der Patient auf einer speziell ausgewiesenen Isolierstation des Klinikums aufgenommen und behandelt. Die Kontaktpersonen werden ermittelt und entsprechend den Vorgaben des Robert-Koch-Institutes vom Gesundheitsamt beraten und gegebenenfalls häuslich isoliert.
Der Kreis hat bereits umfangreiche Maßnahmen eingeleitet. Das Klinikum, die Rettungsdienste und die Hausärzteschaft sind in der Diagnoseerhebung und den weiteren Maßnahmen eingebunden und werden fortlaufend aktuell informiert. Bei Fragen ist das Gesundheitsamt unter folgender Telefonnummer erreichbar: 0781-805 9695.
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Update 2.3.2020: Ortenauer Gesundheitsamt koordiniert kreisweit die Tests auf das Coronavirus
Update 5.3.2020: Informationen zur Corona-Krankheit in leichter Sprache
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Die Stadt rüstet sich
Die Stadt Offenburg rüstet sich ebenfalls für den Ernstfall. Ein Koordinierungsstab stimmt bereits ab, welche internen Maßnahmen notwendig werden, um die Kernverwaltung und die Feuerwehr im Krisenfall handlungsfähig zu halten.
Im Bereich der Kindertageseinrichtungen und der Schulen geht die Stadtverwaltung koordiniert mit dem Gesundheitsamt des Kreises und dem Kultusministerium vor. Letzteres kündigte an, noch im Lauf des Donnerstag eine Handreichung herauszugeben. Diese wird dann unmittelbar an die Schulen und Kindergärten weitergegeben. Welche weiteren Maßnahmen notwendig werden, kann sich von Tag zu Tag entscheiden. Die Stadtverwaltung versichert, alles zu tun, um die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen zu schützen.
Ergänzung 29. Februar: Die Offenburger Stadtverwaltung hat am Samstag alle Betreuungseinrichtungen in städtischer Trägerschaft sowie auch die Einrichtungen der katholischen und evangelischen Kirche sowie weiterer freier Träger in einem Schreiben über das weitere Vorgehen informiert.
Verhaltenstipps zum Schutz vor dem Coronavirus
Wie bei Influenza und anderen Atemwegserkrankungen schützt das Einhalten von Hygieneregeln vor einer Übertragung des neuartigen Coronavirus und hilft, die rasche Verbreitung der Infektionskrankheit in der Bevölkerung zu verringern. So sind folgende Maßnahmen angeraten:
•Auf Händeschütteln verzichten
•Anhusten und Anniesen vermeiden
•In ein Einwegtaschentuch husten und niesen. Ist kein Taschentuch griffbereit, beim Husten und Niesen die Armbeuge vor Mund und Nase halten und sich dabei von anderen Personen abwenden
•Berührung von Augen, Nase oder Mund vermeiden
•zum Naseputzen nur Einmal-Taschentücher verwenden und sie sicher im Mülleimer entsorgen
•Hände regelmäßig und gründlich waschen – vor der Nahrungsaufnahme, nach dem nach Hause kommen, nach Naseputzen, Husten oder Niesen, nach Berührungskontakten und nach dem Besuch der Toilette
•Hände desinfizieren nach Berührungskontakt mit Grippekranken
•Enge Kontakte mit erkrankten Personen vermeiden, Abstand halten
(Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Hier sind auch weitere Verhaltensregeln und aktuelle Informationen zum Thema zu